Leider unterstützen wir Internet Explorer nicht mehr.

Bitte verwenden Sie Microsoft Edge, Google Chrome oder Firefox.

Finde die besten Hautärzte in deiner Nähe
>
Ratgeber-Übersicht
>
Bullöses Pemphigoid – alles über die blasenbildende Autoimmunerkrankung

Bullöses Pemphigoid – alles über die blasenbildende Autoimmunerkrankung

Das bullöse Pemphigoid gehört zur Gruppe der blasenbildenden Pemphiguserkrankungen. Bei solchen Erkrankungen bilden sich Blasen auf der Haut. Diese können am gesamten Körper auftreten. Die Autoimmunerkrankung betrifft in erster Linie ältere Menschen ab 60 Jahren. Sie tritt spontan auf und verläuft meist in Schüben. Die Diagnose und Behandlung des bullösen Pemphigoids sollte durch einen Hautarzt erfolgen, da andere Hauterkrankungen zunächst ausgeschlossen werden müssen und sich die Therapie oft sehr individuell gestaltet. Hier erfährst du, welche Symptome ein bullöses Pemphigoid verursacht, wodurch es ausgelöst wird und wie es diagnostiziert und behandelt werden kann.

Was ist ein bullöses Pemphigoid?

Das bullöse Pemphigoid ist eine Autoimmunerkrankung, die häufig ältere Menschen ab dem 60. Lebensjahr befällt. Sie zeichnet sich durch die Bildung von Blasen aus, die auf der Haut des gesamten Körpers auftreten können. Charakteristische Stellen sind die Arme, die Innenseiten der Oberschenkel und der Bauch. Bei manchen Patienten sind ausserdem die Schleimhäute betroffen.

  • Ein bullöses Pemphigoid kann als Rötung, Hautknoten oder als prall gefüllte Blase in Erscheinung treten.
  • Oft leiden Patienten zunächst an Hautrötungen und erst nach Jahren erfolgt die Entwicklung der Blasen.
  • Weitere Symptome sind der starke Juckreiz, der häufig noch vor den Hautveränderungen auftritt, sowie – in seltenen Fällen – Fieber.
  • Appetitlosigkeit und ein damit verbundener Gewichtsverlust kommen ebenfalls vor.

Welche Ursachen hat ein bullöses Pemphigoid?

Das bullöse Pemphigoid ist eine Autoimmundermatose. Bei dieser Erkrankung richtet sich das Immunsystem gegen körpereigene Proteine. Bestimmte Teile von Haftkomplexen (Hemidesmosomen), die Hautzellen an der Basalmembran verankern, werden als fremd erkannt. Es bilden sich Antikörper, die sich um diese Strukturen zu Immunkomplexen zusammenlagern und dadurch das Komplementsystem aktivieren. Weitere Immunzellen wandern ein und setzen Enzyme frei, die zur Zerstörung der Hemidesmosomen führen. Die untersten Hautzellen lösen sich von der Basalmembran. Wasser kann eindringen, was zur Blasenbildung führt. Die Blasen sind widerstandsfähig, da die Epidermis (Oberhaut) intakt bleibt. In den meisten Fällen findet sich keine auslösende Ursache für die fehlgerichtete Immunreaktion. Die Erkrankung kann jedoch tumorbegleitend auftreten oder durch bestimmte Medikamente getriggert werden. Zu diesen Medikamenten gehören:

  • Furosemid
  • Diazepam
  • Penicillin
  • Gliptine

Wie unterscheidet sich die Autoimmundermatose von anderen Formen des Pemphigus?

Bei dem bullösen Pemphigoid handelt es sich um eine bestimmte Form der blasenbildenden Autoimmundermatosen. Der Begriff Pemphigus stammt aus dem Griechischen und bedeutet Blase der Haut oder Ödem. In der Dermatologie unterscheidet man zwischen mehr als zehn verschiedenen Pemphigusformen. Dabei sind verschiedene Hautschichten betroffen, je nachdem welche Proteinstrukturen die Antikörper angreifen. Meist sind Strukturen betroffen, die Hautzellen verknüpfen und diese in einem dichten Zellverband halten sollen. Für die Behandlung und die Prognose ist es wichtig zu wissen, um welchen Pemphigus es sich handelt.

Wie wird das bullöse Pemphigoid diagnostiziert?

Für die Diagnostik stehen verschiedene Verfahren zur Verfügung. Eine Möglichkeit ist die Serologie. Hier weist das Labor die Autoantikörper gegen die Hemidesmosomen im Serum nach. Eine weitere Möglichkeit ist die direkte Immunfluoreszenz, mit der die Antikörper- und Komplementablagerungen an der Basalmembran nachgewiesen werden. Für die Untersuchungen entnimmt der Arzt Blut sowie Gewebeproben von betroffenen und unbetroffenen Hautstellen. Die Abgrenzung zu anderen Hauterkrankungen ist entscheidend. Eine Diagnose erfolgt aufgrund von Vorgespräch, klinischer Untersuchung und spezifischen Diagnoseverfahren.

Wer führt die Behandlung durch?

Suchst du nach einem Arzt, der sich mit der Therapie des bullösen Pemphigoids gut auskennt, gehst du am besten zu einem Dermatologen. Ein Hautarzt hat eine Zusatzausbildung absolviert, um die verschiedenen Hauterkrankungen sicher differenzieren zu können. Falls du noch nicht sicher bist, ob du an dem bullösen Pemphigoid leidest und zusätzlich andere Gesundheitsprobleme auftreten, wird dein Hausarzt die ersten Untersuchungen durchführen und dich bei Bedarf an einen Dermatologen überweisen.

Wie erfolgt die Therapie?

Je nach Ausprägung der Erkrankung, kommen verschiedene Therapien infrage. Das Prinzip der Therapie basiert auf der Hemmung der Immunreaktion. Wird das Immunsystem unterdrückt, werden weniger Haftkomplexe angegriffen und zerstört. Eine Hemmung des Immunsystems wird zum Beispiel mit Kortikosteroiden erreicht. Diese werden rein äusserlich als Salbe (bei leichten Formen) oder innerlich in Form von Tabletten angewendet. Gerade ältere Patienten reagieren empfindlich auf Kortikosteroide, daher sollte auf einen möglichst niedrig dosierten Einsatz geachtet werden. Die Behandlung richtet sich nach dem individuellen Krankheitsbild, daher können auch andere Medikamentengruppen zum Einsatz kommen, etwa andere Immunsuppressiva oder entzündungshemmende Mittel. Bei einer Infektion der Hautläsionen mit Keimen erfolgt eine Therapie mit Antibiotika.

Wie ist die Prognose der Erkrankung?

Die verschiedenen Pemphigus-Formen unterscheiden sich in der Prognose. Das bullöse Pemphigoid spricht meist gut auf Behandlungen an. Die Symptome verringern sich nach einigen Wochen bis Monaten. Bei einem milden Verlauf der Autoimmundermatose ist eine Abheilung ohne Therapie beschrieben. In schweren Fällen kann das bullöse Pemphigoid unbehandelt auch tödlich verlaufen. Manchen Patienten benötigen eine Langzeittherapie.

Der Hautarztvergleich für die Schweiz. Finde die besten Hautärzte in deiner Nähe - mit Preisen und Bewertungen!

Das könnte dich auch interessieren

Pityriasis rosea gibert: Wenn die Haut juckt und Flecken bekommt

Irgendwo auf der Haut, meist am Rumpf, zeigt sich ein roter Fleck. Diesem „Primärmedaillon“ folgen weitere Hautrötungen, die jucken und einen schuppigen Ausschlag bilden. Flecken überall am Körper – das kann eine Pityriasis rosea gibert sein. Was sich hinter diesem Namen verbirgt, welche Therapie es gegen die Hauterkrankung gibt und wie der Verlauf aussieht: Diese und weitere häufige Fragen zur sogenannten Röschenflechte beantwortet dir unser FAQ.

Seborrhoe: Wenn die Talgdrüsen in der Haut zu aktiv sind

Unsere Haut ist ein Organ, das viele Aufgaben erfüllt. Talgdrüsen in der Haut produzieren Fett – unter Umständen allerdings zu viel davon. Wenn die Talgproduktion aus dem Ruder läuft, kann eine Seborrhoe entstehen. Wie diese Hautkrankheit sich äussert, was du zur Vorbeugung tun kannst und welche Medikamente es dagegen gibt: Wir beantworten häufige Fragen rund um das seborrhoische Ekzem.

Gürtelrose Ausschlag: Anzeichen und Ursachen der Viruserkrankung

Einen schmerzhaften Hautausschlag sollte man nicht auf die leichte Schulter nehmen, denn es könnte sich dabei um eine Gürtelrose handeln. Diese durch das Varizella-Zoster-Virus verursachte Erkrankung verläuft in vielen Fällen harmlos. Allerdings hat sie auch das Potenzial, bleibende Nervenschäden zu hinterlassen. Hier erfährst du, wie du eine Gürtelrose rechtzeitig erkennst, wodurch sie ausgelöst wird und wie die Behandlung erfolgt.

Psoriasis pustulosa – alles über einen seltenen Verlauf der Schuppenflechte!

Die Krätze wurde im Altertum zwar mit dem altgriechischen Wort „psora“ bezeichnet, ist mit der Psoriasis genannten Schuppenflechte aber keineswegs vergleichbar. Zwar führen bei beiden Krankheitsverläufen starke Hautreaktionen zu einem sehr unschönen Erscheinungsbild der Haut, bei der durch die Krätzmilbe verursachten Skabies aber in weitaus höherem Masse. Dank moderner Behandlungsansätze ist es heute jedoch möglich, eine Linderung oder langanhaltende Verbesserung der Hautflora herbeizuführen und Flechten sichtbar zu reduzieren. Das ist vor allen Dingen kosmetisch von sehr hoher Relevanz.

Neurodermitis – wenn die Haut krankhaft juckt

Neurodermitis ist eine der häufigsten Hautkrankheiten in industrialisierten Ländern. Es wird davon ausgegangen, dass etwa 15 bis 20 Prozent der Kinder und etwa drei Prozent der Erwachsenen mit dieser Erkrankung leben. Der Anteil der Betroffenen steigt. Der stellenweise sehr stark auftretende Juckreiz führt oft zu einer erheblichen Beeinträchtigung der Lebensqualität. Somit ist Neurodermitis kein medizinisches Randthema, sondern bedarf einer näheren Betrachtung – und dies bekommst du hier.

Den Hauttyp bestimmen und passende Pflegeprodukte auswählen

Für eine optimale Pflege und Reinigung deiner Haut ist es von entscheidender Bedeutung, dass du deinen Hauttyp kennst. Den Hauttyp zu bestimmen ist nicht schwierig, denn für jeden davon gibt es typische Merkmale. Mischhaut zum Beispiel zeichnet sich durch eine fettige T-Zone und trockene Wangen aus. Normale Haut dagegen ist meist unproblematisch. Nur wenn du die Bedürfnisse deiner Haut kennst, kannst du sie optimal mit Pflegeprodukten versorgen. Stimme diese also unbedingt auf deinen Hauttyp ab.