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Eine Gürtelrose kannst du in der Regel leicht an diesen typischen Symptomen erkennen:
Die Symptome können individuell aber auch sehr verschieden ausfallen. Häufig findet sich der Ausschlag im Brustbereich, er kann jedoch auch Arme und Beine oder das Gesicht betreffen. Meist ist die Gürtelrose räumlich begrenzt und findet sich nur auf einer Körperseite. Manchmal fehlt allerdings der Ausschlag und die Gürtelrose macht sich nur durch Schmerzen bemerkbar (Zoster sine herpete). Zögere auf jeden Fall nicht, bei Verdacht auf eine Gürtelrose sofort zum Arzt zu gehen. Anhand deiner Symptome wird er dir normalerweise gleich sagen können, ob du eine Gürtelrose hast, oder auch andere Krankheiten als Diagnose infrage kommen.
Der Gürtelrose-Ausschlag wird durch das Varizella-Zoster-Virus verursacht. Mit diesem Erreger dürften viele schon Bekanntschaft gemacht haben, denn eine Infektion mit dem Virus löst die Kinderkrankheit Windpocken (Varizellen) aus. Nach der Genesung verbleiben einige dieser Viren lebenslang im Körper, genauer gesagt nisten sie sich in Nervenzellkörpern im Rückenmark ein. Wenn nun altersbedingt oder durch eine Krankheit die Immunabwehr schwächer wird, können sich die Viren vermehren und verursachen durch ihre Verbreitung eine Entzündung des Nervengewebes, wodurch der Gürtelrose-Ausschlag und die Schmerzen entstehen. Du kannst die Wahrscheinlichkeit, eine Gürtelrose zu bekommen, allerdings durch eine Impfung senken. Diese wird ab dem 60. Lebensjahr empfohlen, bei immungeschwächten Menschen auch früher.
Der häufigste Grund, warum das Varizella-Zoster-Virus eine Gürtelrose auslöst, liegt in einem schwächer gewordenen Immunsystem. Ab dem 60. Lebensjahr kann in der Regel von einer altersbedingten Gürtelrose ausgegangen werden. Mit 40 Jahren ist ein Herpes Zoster jedoch ungewöhnlich und bedarf einer weiteren Abklärung. Mögliche Gründe für eine Schwächung der Immunabwehr in jungen Jahren können schwere Krankheiten wie Krebs oder AIDS sein. Hast du den Verdacht, eine Gürtelrose zu haben, solltest du also auf jeden Fall sofort zum Arzt gehen und nicht warten, ob sie von alleine abheilt. Man muss sich aber auch nicht gleich verrückt machen, denn auch eine harmlose Erkältung oder Stress können Ursachen für eine vorübergehende Schwächung der Immunabwehr sein. Und auch eine hohe Belastung an UV-Strahlen nach ausgiebigem Sonnenbaden kommt als Auslöser einer Gürtelrose infrage.
Bei einem leichten Verlauf kann die Behandlung rein symptomatisch erfolgen, also durch die Einnahme von schmerzstillenden Medikamenten. Die Hautpflege erfolgt mit entsprechenden Salben, die den Juckreiz stillen, entzündungshemmend wirken und die Bläschen austrocknen. Bei Patienten mit geschwächtem Immunsystem oder der Gefahr von Komplikationen kommt zusätzlich noch ein virushemmendes Medikament zu Einsatz.
In günstigsten Fall heilt ein Gürtelrose-Ausschlag in zwei bis vier Wochen komplett ab. Manchmal bleiben jedoch Narben oder Pigmentstörungen zurück. Schwere Verläufe einer Gürtelrose sind zum Glück selten. Bei Patienten mit stark geschwächtem Immunsystem kann jedoch das zentrale Nervensystem befallen werden, was zu einer Hirnhautentzündung oder der Schädigung von anderen Organen führen kann. Problematisch ist auch eine Gesichtsrose, bei der bleibende Lähmungen der Gesichtsmuskulatur möglich sind. Sind Augen oder Ohren betroffen, besteht zudem die Gefahr von Seh- oder Hörschäden. Um einen schweren Verlauf der Erkrankung zu verhindern, solltest du daher bei Verdacht auf eine Gürtelrose rechtzeitig einen Arzt aufsuchen.
Es kann sein, dass hin und wieder die Schmerzen zurückkommen, auch wenn der Gürtelrose-Ausschlag vollständig abgeheilt ist. Der Grund liegt dann darin, dass die Nerven durch den Herpes Zoster dauerhaft geschädigt wurden. Man spricht dann von einer sogenannten postzosterischen Neuralgie. Wird jedoch rechtzeitig mit einer speziellen Schmerztherapie begonnen, können lebenslang auftretende Schmerzen vermieden werden.
Eine Ansteckungsgefahr besteht über den direkten Hautkontakt mit einem erkrankten Menschen oder indirekt durch Schmiereninfektion an kontaminierten Flächen (etwa Türklinken). Nach dem Kontakt mit einer erkrankten Person sollte man sich daher gründlich die Hände waschen. Bist du selbst erkrankt, solltest du auf Händeschütteln verzichten und den Kontakt mit kleinen Kindern und Schwangeren vermeiden. Generell gilt, dass man nur jemanden anstecken kann, der noch nicht gegen das Varizella-Zoster-Virus immunisiert ist, also Menschen, die nicht geimpft sind oder nie die Windpocken hatten. Sie würden bei einer Ansteckung die Windpocken bekommen, was insbesondere bei ungeborenen Kindern zu Komplikationen führen kann. Ein immunisierter Erwachsener kann sich übrigens nicht an einer Gürtelrose anstecken, da diese Krankheit immer durch reaktivierte Viren einer vorausgegangen Windpocken-Infektion ausgelöst wird.
„Varizellen" ist eine andere Bezeichnung für Windpocken, die auch als Wilde Blattern, Wasserpocken oder Schafblattern bezeichnet werden. Windpocken sind eine harmlose Kinderkrankheit, die allerdings hochansteckend ist. Durch Tröpfcheninfektion können die Viren über einen längeren Zeitraum selbst weiter entfernte Personen infizieren. Nach drei bis fünf Tagen Krankheit genesen die Kinder meistens problemlos. Wer aber glaubt, Varizella-Zoster-Viren seien unproblematisch, irrt sich leider. Bei Menschen in höherem Alter und insbesondere bei schwangeren Frauen, die weder die Krankheit durchgemacht haben noch geimpft sind, ist der Krankheitsverlauf meistens schwerer. Gefährliche Komplikationen wie Varizellen-Lungenentzündung (Varizella-Pneumonie) oder Hirnhautentzündung (Meningitis) treten häufiger auf.
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