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Vitiligo – Symptome, Ursachen und Behandlung der Hautkrankheit

Vitiligo – Symptome, Ursachen und Behandlung der Hautkrankheit

Vitiligo, auch als Weissfleckenkrankheit bekannt, ist eine chronische Hauterkrankung, die sich in Form von weissen Hautflecken äussert. Weltweit sind etwa 0,5 bis zwei Prozent der Menschen von der Erkrankung betroffen. An welchen Symptomen du die Pigmentstörung erkennst, welche Ursachen dafür verantwortlich sind und ob Vitiligo heilbar ist, erfährst du in diesem FAQ.

Was ist die Weissfleckenkrankheit Vitiligo?

Vitiligo bezeichnet eine Hauterkrankung, die sich hauptsächlich als Pigmentstörung äussert und in der Regel bei jungen Menschen ausbricht. Die entstehenden weissen Hautflecken sind vollkommen ungefährlich, aber nicht heilbar, und führen in manchen Fällen zu einer seelischen Belastung bei den Patienten. Vitiligo ist nicht ansteckend. In manchen Fällen handelt es sich bei Vitiligo um eine Begleiterkrankung, die mit Autoimmunerkrankungen wie Neurodermitis oder mit Diabetes gemeinsam auftritt. An den betroffenen Hautstellen besteht ein erhöhtes Hautkrebsrisiko. Berühmte Vitiligo-Patienten sind unter anderem der verstorbene Pop-Sänger Michael Jackson und das kanadische Model Winnie Harlow. Nach dem Zeitpunkt des Krankheitsbeginns werden zwei verschiedene Vitiligo-Typen unterscheiden. Der Typ 1 beginnt vor dem Eintritt der Pubertät und tritt meist in Begleitung einer Neurodermitis-Erkrankung auf. Oftmals haben die Patienten ein hohes Vorkommen an Muttermalen. Die Typ 2 Vitiligo tritt erst nach der Pubertät auf und wird nicht von Neurodermitis oder vermehrten Muttermalen begleitet. Etwa 85 Prozent alle Betroffenen leiden unter Vitiligo Typ 2.

Welche Ursachen sind für Vitiligo verantwortlich?

Die genauen Ursachen für Vitiligo konnten bisher noch nicht ermittelt werden. Es ist jedoch wahrscheinlich, dass es sich um eine Autoimmunerkrankung handelt. Ausserdem konnte festgestellt werden, dass die Erkrankung vererbbar ist, also ein genetischer Zusammenhang besteht. Die Wahrscheinlichkeit der Vererbung liegt bei etwa 33 Prozent. Zu den Auslösefaktoren für Vitiligo-Schübe gehören hauptsächlich Stress, dabei sowohl physisch als auch psychisch basierter Stress, aber auch umweltbedingte Hautreizungen wie Sonnenbrände.

Welche Rolle spielen die Melanozyten bei der Erkrankung?

Zwar ist nicht bekannt, wodurch Vitiligo verursacht wird, dennoch wird angenommen, dass die Erkrankung mit der Zerstörung der sogenannten Melanozyten zusammenhängt. Als Melanozyten werden die Pigmentzellen in der Haut bezeichnet, die unter anderem dafür zuständig sind, das Pigment Melanin zu produzieren. Je mehr Melanin von den Melanozyten produziert wird, desto dunkler ist die Haut der jeweiligen Person. Werden die Melanozyten jedoch zerstört und somit funktionsunfähig gemacht, wird auch die Melanin-Bildung unterbrochen, es werden also keine neuen Pigmente gebildet und es entstehen weisse Hautstellen.

Über welche Symptome äussert sich die Weissfleckenkrankheit?

Vitiligo äussert sich hauptsächlich durch die typische Weissfärbung einzelner Hautstellen. Die Flecken sind entweder gar nicht oder nur sehr schwach pigmentiert und nehmen eine rundliche Form an. Sie können einige Millimeter bis mehrere Zentimeter gross sein und ineinander übergehen. Die Ränder der weissen Flecken sind unregelmässig. Grundsätzlich können die depigmentierten Flecken am ganzen Körper auftreten. An folgenden Körperstellen tritt Vitiligo vermehrt auf:

  • Gesicht
  • Fingergelenke, Handgelenke
  • Unterarme
  • Ellenbogen, Knie
  • Genitalien
  • Schleimhäute
  • Augenbereich

Ausserdem kommt es vor, dass Haare, die auf depigmentierten Hautstellen wachsen, ebenfalls keine Pigmentierung aufweisen. Die Kopfhaut ist jedoch seltener betroffen als andere Körperstellen. Ein weiteres Symptom, das jedoch nicht zwingend bei jedem Betroffenen auftritt, ist das Empfinden eines Juckreizes an den Hautstellen, an denen neue Flecken entstehen. Treten die weissen Flecken nur vereinzelt auf, spricht man von einer lokalen Vitiligo. Häufen sich die depigmentierten Hautstellen jedoch und sind grossflächig an verschiedenen Körperteilen zu finden, nennt man dies eine generalisierte Vitiligo. Bei der generalisierten Vitiligo wird eine Unterscheidung je nach den betroffenen Körperstellen getroffen:

  • gesamter Körper: Vitiligo vulgaris
  • parallel betroffene Körperseiten: nicht-segmentale Vitiligo
  • einseitige Fleckenbildung: segmentale Vitiligo
  • Beschränkung auf Gesicht, Füsse und Hände: Vitiligo acrofacialis
  • Depigmentierung von mehr als 80 Prozent der Hautfläche: Vitiligo generalis

Welche Untersuchungen werden durchgeführt?

Um die Diagnose Vitiligo stellen zu können, müssen zunächst eine Reihe von Untersuchungen durchgeführt werden. Zum einen beinhaltet das ein Anamnesegespräch und eine körperliche Untersuchung sowie weitere Untersuchungen durch einen entsprechenden Arzt, idealerweise einen Hautarzt oder einen Arzt für Geschlechtskrankheiten (Venerologe). Hier wird im ersten Schritt eine ausführliche Anamnese erstellt. So werden dem Patienten unter anderem diese Fragen gestellt:

  • Seit wann sind die Hautveränderungen aufgefallen?
  • An welchen Stellen befinden sich die Hautveränderung und wie gross sind sie?
  • Sind weitere Familienmitglieder von der Erkrankung betroffen?
  • Bestehen weitere Erkrankungen und werden regelmässig Medikamente eingenommen?
  • Kam es in der Vergangenheit zu einem starken Sonnenbrand oder zu anderen umweltbedingten Hautverletzungen?

Nach der Erstellung der Anamnese untersucht der Arzt den Patienten hinsichtlich der auftretenden Hautveränderungen und fotografiert die sichtbaren Symptome gegebenenfalls. Zur weiteren Absicherung dient ausserdem die Betrachtung der Flecken mithilfe des Wood-Lichts. Dabei handelt es sich um eine spezielle UV-Licht-Lampe, unter deren Beleuchtung Vitiligo-Flecken weiss bis gelblich aufleuchten. Eine andere Möglichkeit, die Vitiligo-Krankheit zu erkennen, ist durch die Reizung mit einem Holzstäbchen. Entstehen an den gereizten Hautflächen neue Pigmentflecke, handelt es sich höchstwahrscheinlich um Vitiligo. Dieses Phänomen wird auch als „Köbner-Phänomen“ bezeichnet. Darüber hinaus kann auch das Blut des Patienten in der Dermatologie untersucht werden. Einige Werte, vor allem Schilddrüsen- und Zuckerwerte, können für die Erkrankung sprechen.

Um andere Ursachen für die Hautveränderungen auszuschliessen, muss ausserdem eine Differenzialdiagnose durchgeführt werden. Ausgeschlossen werden vor allem andere Pigmentstörungen, aber auch Muttermale oder Piebaldismus.

Welche Behandlungen und Medikamente können helfen?

Für die Behandlung von Vitiligo gibt es verschiedene Ansätze. Zunächst einmal geht es darum, neue Vitiligo-Schübe zu verhindern, damit die Ausbreitung gestoppt wird. Hierfür gilt es beispielsweise, Stress und andere Risikofaktoren zu verringern. Ebenso gibt es die Möglichkeit, Immunsuppressiva zu verabreichen, damit die Pigmentzellen nicht mehr oder zumindest weniger vom körpereigenen Immunsystem angegriffen werden. Eingesetzte Medikamente sind beispielsweise Glukokortikoide oder Calcipotriol, die als Creme aufgetragen werden müssen. Hierbei kann es jedoch zu verschiedenen unerwünschten Nebenwirkungen kommen. Neben medikamentösen Therapien werden auch Phototherapien durchgeführt. Das UV-B-Licht regt nachgewiesener Weise das Wachstum der Pigmentzellen an, sodass dem Krankheitsprozess entgegengewirkt wird. Gegebenenfalls können auch im Labor vermehrte Melanozyten transplantiert werden. Diese Behandlung ist jedoch nicht bei jedem Patienten möglich oder sinnvoll.

Ist Vitiligo heilbar?

Auf dem heutigen Stand der Medizin ist die Weissfleckenkrankheit nicht heilbar. Die meisten Flecken, die im Verlauf der Erkrankung entstehen, bleiben dauerhaft bestehen. Durch eine Behandlung ist es jedoch möglich, das Fortschreiten der Krankheit und die Ausbreitung der Flecken zu verlangsamen oder sogar zu verhindern. In einigen wenigen Fällen ist es möglich, dass sich einzelne weisse Flecken von allein zurückbilden.

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