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Stachelzellkrebs: Wenn die Haut Tumore bekommt

Stachelzellkrebs: Wenn die Haut Tumore bekommt

Ein ausgedehntes Sonnenbad tut der Seele gut – unserer Haut dagegen nicht. Die UV-Strahlung kann ungeschützte Haut krank machen. Stachelzellkrebs oder auch weisser Hautkrebs zählt heute zu den häufigen Krankheiten, die der Hautarzt als Folge von zu viel Sonneneinstrahlung diagnostiziert. Was hat es mit dieser Krankheit auf sich, welcher Hauttyp muss besonders vorsichtig sein, welche Symptome gibt es und wie sehen vernünftige Vorbeugemassnahmen aus? Wir haben uns die häufigsten Fragen rund um den Stachelzellkrebs näher angesehen.

Was ist Stachelzellkrebs?

Plattenepithelkarzinom nennt der Hautarzt die Krankheit. Stachelzellkrebs oder weisser Hautkrebs klingt nicht ganz so kompliziert, meint aber dasselbe Hautbild. Im Gesicht, an den Ohren und generell dort, wo die Haut oft den Sonnenstrahlen ausgesetzt ist, entstehen Tumore. Das sogenannte spinozelluläre Karzinom oder Spinaliom kann auch auf den Lippen oder bei einer Glatze auf der Kopfhaut entstehen. Meist trifft die Krankheit Menschen von hellem Hauttyp, die häufig einen Sonnenbrand bekommen. In den oberen Hautschichten sorgt zu viel UV-Strahlung für eine Schädigung der Hornzellen. Diese verändern sich dann und es entwickelt sich das Karzinom.

Wie sieht Stachelzellkrebs aus?

Die Veränderung beginnt mit einer geröteten Stelle auf der Haut und einer bräunlich verfärbten Hornschicht. Kratzt der Patient, entsteht eine blutende Wunde. Raue, schuppige Stellen bilden sich auf der Haut. Ausserdem können warzenartige, feste Verhornungen entstehen, die leicht gelblich gefärbt sind. Beobachtest du solche oder andere ungewöhnliche Veränderungen auf deiner Haut, solltest du einen Termin zur Früherkennung beim Dermatologen vereinbaren.

Welche Symptome habe ich bei Stachelzellkrebs?

Als Vorstufe des Stachelzellkrebses beobachten Forscher eine aktinische Keratose. Sie zeigt sich mit rauen Hautstellen, die sich anfühlen wie Schleifpapier. Manche nennen diese Verkrustungen Sonnenwarzen. Wird sie nicht behandelt, folgt eine hartnäckige Hornschicht und es bilden sich Knubbel auf der Haut. Diese sind unscharf und bilden quasi die Spitze eines unter der Haut liegenden Tumors. Ausserdem entwickeln sich im weiteren Verlauf Tochtergeschwülste. Anfangs bereiten die Symptome übrigens keine Schmerzen, solange die betroffene Stelle nicht verletzt ist.

Diagnose beim Hautarzt: Wie wird Stachelzellkrebs festgestellt?

Wenn du ungewöhnliche Symptome auf deiner Haut entdeckst, führt der Weg zum Fachmann für Hautkrankheiten, dem Hautarzt. Nur er kann sicher abklären, was die Ursachen für die Veränderungen der Hautzellen sind und ob Therapien und Behandlungen gemacht werden müssen. Das Plattenepithelkarzinom erkennt der Dermatologe meist auf den ersten Blick. Zur Sicherheit entnimmt er eventuell eine Hautprobe, macht also eine Biopsie. Manche Dermatologen untersuchen stattdessen mit konfokaler Lasermikroskopie: Dabei wird die Diagnose mit Hilfe eines Laserverfahrens überprüft und es muss keine Hautprobe mehr genommen werden. Ausserdem wird der Arzt die Lymphknoten untersuchen, um zu prüfen, ob sich dort bereits Metastasen gebildet haben. Eventuell sind dazu Ultraschalluntersuchungen oder CTs und Magnetresonanztomographien nötig.

Die passende Therapie: Wie verläuft die Behandlung von Stachelzellkrebs?

Das örtlich begrenzte Karzinom wird chirurgisch und ergänzend mit Medikamenten behandelt: Der Hautarzt entfernt die betroffene Stelle in einer ambulanten Operation. Bei Metastasen sind weitere Therapien nötig, so können neben zusätzlichen Operationen Strahlen- und Immuntherapie oder auch Chemotherapien helfen. Die Frühformen des Stachelzellkrebses, die sogenannten Sonnenwarzen, können mit Lichttherapie oder photodynamischen Therapieverfahren behandelt werden. Medikamente und Operationen im Rahmen von Chemotherapie, Immuntherapie oder Bestrahlung sind erfolgversprechend: Rechtzeitig behandelt, ist die Prognose für diese Krebsform recht gut. Unbehandelt allerdings führt die Ausbreitung meistens zum Tod.

Welche Risikofaktoren gibt es?

Einige Faktoren führen dazu, dass die Wahrscheinlichkeit für Stachelzellkrebs steigt. Die zweithäufigste Hautkrebserkrankung ist seit einigen Jahren aufgrund des Klimawandels und des Ozonlochs stark im Vormarsch. Besonders in Australien treten Krankheiten der Haut immer häufiger auf. Meist sind ältere Menschen jenseits des 50. Geburtstages betroffen. Die wichtigsten Risikofaktoren sind:

  • Sonneneinstrahlung auf ungeschützter Haut
  • geschwächtes Immunsystem
  • helle Haut, die schnell Sonnenbrand bekommt
  • vorgeschädigte Haut, etwa durch Teer oder Russ
  • Rauchen
  • chronische Wunden
  • Verbrennungsnarben
  • andere Hautkrankheiten

Krankheiten der Haut vorbeugen: Was kann ich tun?

Stachelzellkrebs wird vor allem bei älteren Menschen beobachtet. Dort trifft es besonders diejenigen, die beruflich oder in ihrer Freizeit viel Zeit unter freiem Himmel und im Sonnenlicht verbringen. Daher raten Experten zu konsequentem Sonnenschutz. Wichtigste Vorbeugemassnahme ist es, die Haut zu schützen. Das bedeutet: keine direkte Sonneneinstrahlung auf der Haut, vor allem nicht über längere Zeiträume. Lässt sich der Gang in die Sonne nicht vermeiden, schütze Gesicht, Ohren, Hals und andere freiliegende Haut mit reichlich Sonnenschutzcreme. Auch lange Kleidung hilft, die schädlichen UV-Strahlen von der empfindsamen Haut fernzuhalten. Ausserdem raten Experten, grundsätzlich auf den Besuch im Solarium zu verzichten, denn dessen Strahlung wird ebenfalls mit Hautkrankheiten wie schwarzem oder weissem Hautkrebs in Verbindung gebracht. Auch bei Kindern solltest du stets reichlich Sonnencreme auftragen und für schützende Kleidung sorgen. Die Haut speichert Sonnenbrände als Information über lange Zeit, sodass Hautschäden in der Kindheit Jahre später zum Ausbruch von Hautkrankheiten wie dem Stachelzellkrebs führen können. Den richtigen Umgang mit Sonnenschutz zu trainieren, ist deshalb ebenfalls eine wichtige Präventionsmassnahme für deine Kinder.

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