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Hypertrophe Narben – nur ein harmloser Schönheitsfehler?

Hypertrophe Narben – nur ein harmloser Schönheitsfehler?

Verletzungen lassen oft Narben zurück. Sie erinnern dich möglicherweise lebenslang an das einschneidende Erlebnis. Einst trug mancher seine Narbe mit Stolz. Unschöne Narben an sichtbaren Stellen können jedoch regelrecht entstellend wirken. Grossflächig können sie das gesunde Gewebe sogar überwuchern. Man spricht dann von hypertrophen Narben oder Keloiden. Neben psychischen Problemen, die zu sozialem Rückzug und sogar zu Depressionen führen können, sind Beschwerden wie Juckreiz, Spannungsgefühle oder Schmerzen nicht selten. Je nach Lokalisation der Narbe kann auch die Bewegungsfähigkeit eingeschränkt sein. Hypertrophe Narben sind nicht einfach zu behandeln. Die gute Nachricht aber: Es gibt effektive Vorbeugungsmassnahmen.

Was sind die Ursachen hypertropher Narben?

Bei einer Verletzung tieferer Hautschichten gehört die Narbenbildung zur Wundheilung. Im Fall der pathologischen hypertrophen Narbe bildet der Körper aber zu viel Bindegewebe – und wird so ein Fall für die Deramtologie. Selbst kleine Wunden können durch minimale Verletzungen grossflächige, wulstige Narben entwickeln. Das ist sozusagen ein gutartiger Tumor. Die Wissenschaft vermutet eine erbliche Veranlagung für die Neigung zur überschiessenden Narbenbildung. Wie versteht die Dermatologie die Bildung von Narben? Die Wundheilung geschieht in folgenden drei Stufen.

  • Reinigungs- und Entzündungsphase: Fremdkörper werden aus der Wunde herausgespült, dann ziehen sich die Wundränder zusammen und die Wunde wird mit einem Pfropf verschlossen. Wenn die Blutung gestillt ist, schwillt das Wundgewebe leicht an. Die körpereigene Abwehr vernichtet Fremdstoffe und Krankheitserreger, Botenstoffe stimulieren die Heilung.
  • Reparatur- und Heilungphase: Es bilden sich neue Zellen, gewissermassen als Hautersatz.
  • Wiederaufbauphase: Das zunächst entstandene Gewebe wird nach und nach zwecks besserer Stabilität und Elastizität umgebaut. Die Narbe verblasst. Diese Phase kann bis zu zwei Jahren dauern.

Welche Verletzungen und Faktoren begünstigen hypertrophe Narbenbildung?

Nach chirurgischen Eingriffen ist vermehrt überschiessende Narbenbildung zu beobachten. Besonders häufig treten hypertrophe Narben bei Brandwunden auf. Eine Infektion in der Wunde stellt einen weiteren Risikofaktor dar. Verletzungen an Stellen, wo Zugspannung auf die Ränder der frischen Narbe einwirkt, neigen ebenfalls zur Hypertrophie. Es besteht die Vermutung, dass ausser der genetischen Veranlagung hormonelle Faktoren, die die Reinigungsphase verstärken und die Heilungsphase verkürzen, eine Rolle bei der Bildung hypertropher Narben spielen könnten.

Wie hängen Narbenbildung und Tattoos zusammen?

Beim Stechen von Tattoos können allergische Reaktionen zur Narbenbildung führen. Eine Gefahr besteht auch bei der Entfernung von Tattoos. Manchmal soll eine Tätowierung auch dazu dienen, eine Narbe zu tarnen. Dabei wird diese in das Motiv einbezogen, sodass sie nicht mehr auffällt.

Wie erfolgt in der Dermatologie die Narbenbehandlung bei hypertrophen Narben?

Die Dermatologie kennt zahlreiche Optionen für Therapien zur Behandlung hypertropher Narben. Wird eine Hypertrophierung vermutet, ist es günstig, dieser möglichst früh mit elastischen Druckverbänden sowie dem Auflegen von Silikongel-Folien entgegenzuwirken. Letztere sorgen für bessere Feuchthaltung und Durchblutung. Starke Schmerzen und Juckreiz können die Indikation für eine Laserbehandlung sein. Ein neueres Verfahren ist die Kryotherapie. Dabei wird flüssiger Stickstoff in die Narbe eingebracht, der das Gewebe gefrieren lässt. Schon bei einer Sitzung schrumpft das Volumen der Narbe deutlich. Injektionen mit Arzneistoffen, die das Corticoid Triamcinolonacetonid (Triam) als Wirkstoff einsetzen, werden hauptsächlich bei kleinen und frischen Narben angewandt. Beide Methoden können bei älteren Narben kombiniert werden. Dermabrasion und chirurgische Massnahmen sind oft erfolgreich, bergen aber bei Veranlagung dazu die Gefahr von erneuter überschiessender Narbenbildung. Als Zusatztherapie für die Narbenbehandlung gilt das Aufbringen eines Präparates mit Zwiebelextrakt, Heparin, Allantoin oder Dexpanthenol. Massagen und Narbencremes können ebenfalls dazu beitragen, die Rückbildung anzuregen. Allgemein gilt: Je früher behandelt wird, desto besser der Erfolg. Welche Kombination von Massnahmen sinnvoll ist, solltest du im Kontakt mit einem Hautarzt abklären.

Wie helfen Hausmittel?

Hausmittel sollen die Haut anregen, sich auf natürliche Weise zu erneuern. Hier kommen Narbenbehandlungen mit Aloe Vera, Vitamin-E-reichem Öl, Kakaobutter und Olivenöl in Frage. Honig, Apfelessig oder Zitronensaft sollen ebenfalls die Regeneration fördern. Pflanzenheilkundige setzen auf die Verbindung von Honig oder Olivenöl mit Zusätzen von Kurkuma, Nelkenöl, Muskatnuss, Löwenzahnwurzel, Zitronengras oder Echinacea. Wie generell bei jeder Narbenbehandlung benötigst du auch hier einen langen Atem.

Was unterscheidet hypertrophe Narben von Keloiden?

Bei beiden Formen wird übermässig Kollagen produziert, was zur Verhärtung des Narbengewebes beiträgt. Hypertrophe Narben entstehen bald nach einer Hautverletzung. Sie bleiben auf die Stelle der Verletzung begrenzt. In einem langwierigen Prozess können sie sich sogar zu normalen Narben zurückentwickeln. Keloide treten mitunter erst nach einem Jahr auf. Keloidnarben neigen dazu, sich in das umliegende unverletzte Gewebe auszubreiten. Sie bilden sich auch nicht von selbst zurück.

Wie kann ich überschiessende Narbenbildung vermeiden?

Prophylaxe ist das A und O bei der Bekämpfung von hypertrophen Narben. Die folgenden Massnahmen werden aus dermatologischer Sicht empfohlen:

  • Bereits bevor eine Wunde verschlossen ist, kannst du eine Heilsalbe verwenden. Sie unterstützt die Heilung und macht die Haut elastisch.
  • Trage keine eng anliegende Kleidung im Wundbereich.
  • Wenn sich die Wunde geschlossen hat, kannst du Silikon-Gel anwenden.
  • Kompressionsverbände helfen, die Dehnung der Haut an der Wundstelle zu vermeiden.
  • Regelmässige Massagen mit einem Spezialpräparat können dazu beitragen, dass das Narbengewebe weicher sowie flacher und blasser wird.

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