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Bei einer Verletzung tieferer Hautschichten gehört die Narbenbildung zur Wundheilung. Im Fall der pathologischen hypertrophen Narbe bildet der Körper aber zu viel Bindegewebe – und wird so ein Fall für die Deramtologie. Selbst kleine Wunden können durch minimale Verletzungen grossflächige, wulstige Narben entwickeln. Das ist sozusagen ein gutartiger Tumor. Die Wissenschaft vermutet eine erbliche Veranlagung für die Neigung zur überschiessenden Narbenbildung. Wie versteht die Dermatologie die Bildung von Narben? Die Wundheilung geschieht in folgenden drei Stufen.
Nach chirurgischen Eingriffen ist vermehrt überschiessende Narbenbildung zu beobachten. Besonders häufig treten hypertrophe Narben bei Brandwunden auf. Eine Infektion in der Wunde stellt einen weiteren Risikofaktor dar. Verletzungen an Stellen, wo Zugspannung auf die Ränder der frischen Narbe einwirkt, neigen ebenfalls zur Hypertrophie. Es besteht die Vermutung, dass ausser der genetischen Veranlagung hormonelle Faktoren, die die Reinigungsphase verstärken und die Heilungsphase verkürzen, eine Rolle bei der Bildung hypertropher Narben spielen könnten.
Beim Stechen von Tattoos können allergische Reaktionen zur Narbenbildung führen. Eine Gefahr besteht auch bei der Entfernung von Tattoos. Manchmal soll eine Tätowierung auch dazu dienen, eine Narbe zu tarnen. Dabei wird diese in das Motiv einbezogen, sodass sie nicht mehr auffällt.
Die Dermatologie kennt zahlreiche Optionen für Therapien zur Behandlung hypertropher Narben. Wird eine Hypertrophierung vermutet, ist es günstig, dieser möglichst früh mit elastischen Druckverbänden sowie dem Auflegen von Silikongel-Folien entgegenzuwirken. Letztere sorgen für bessere Feuchthaltung und Durchblutung. Starke Schmerzen und Juckreiz können die Indikation für eine Laserbehandlung sein. Ein neueres Verfahren ist die Kryotherapie. Dabei wird flüssiger Stickstoff in die Narbe eingebracht, der das Gewebe gefrieren lässt. Schon bei einer Sitzung schrumpft das Volumen der Narbe deutlich. Injektionen mit Arzneistoffen, die das Corticoid Triamcinolonacetonid (Triam) als Wirkstoff einsetzen, werden hauptsächlich bei kleinen und frischen Narben angewandt. Beide Methoden können bei älteren Narben kombiniert werden. Dermabrasion und chirurgische Massnahmen sind oft erfolgreich, bergen aber bei Veranlagung dazu die Gefahr von erneuter überschiessender Narbenbildung. Als Zusatztherapie für die Narbenbehandlung gilt das Aufbringen eines Präparates mit Zwiebelextrakt, Heparin, Allantoin oder Dexpanthenol. Massagen und Narbencremes können ebenfalls dazu beitragen, die Rückbildung anzuregen. Allgemein gilt: Je früher behandelt wird, desto besser der Erfolg. Welche Kombination von Massnahmen sinnvoll ist, solltest du im Kontakt mit einem Hautarzt abklären.
Hausmittel sollen die Haut anregen, sich auf natürliche Weise zu erneuern. Hier kommen Narbenbehandlungen mit Aloe Vera, Vitamin-E-reichem Öl, Kakaobutter und Olivenöl in Frage. Honig, Apfelessig oder Zitronensaft sollen ebenfalls die Regeneration fördern. Pflanzenheilkundige setzen auf die Verbindung von Honig oder Olivenöl mit Zusätzen von Kurkuma, Nelkenöl, Muskatnuss, Löwenzahnwurzel, Zitronengras oder Echinacea. Wie generell bei jeder Narbenbehandlung benötigst du auch hier einen langen Atem.
Bei beiden Formen wird übermässig Kollagen produziert, was zur Verhärtung des Narbengewebes beiträgt. Hypertrophe Narben entstehen bald nach einer Hautverletzung. Sie bleiben auf die Stelle der Verletzung begrenzt. In einem langwierigen Prozess können sie sich sogar zu normalen Narben zurückentwickeln. Keloide treten mitunter erst nach einem Jahr auf. Keloidnarben neigen dazu, sich in das umliegende unverletzte Gewebe auszubreiten. Sie bilden sich auch nicht von selbst zurück.
Prophylaxe ist das A und O bei der Bekämpfung von hypertrophen Narben. Die folgenden Massnahmen werden aus dermatologischer Sicht empfohlen:
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