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Merkelzellkarzinom – sieben wichtige Fragen zu einer seltenen Form von Hautkrebs

Merkelzellkarzinom – sieben wichtige Fragen zu einer seltenen Form von Hautkrebs

Das Merkelzellkarzinom gehört zum Glück zu den seltenen, leider aber auch zu den sehr aggressiven Formen von Hautkrebs. Trotz der vielfach angebotenen Untersuchungen zur Hautkrebsfrüherkennung wird das Merkelzellkarzinom häufig erst spät erkannt. Zum Zeitpunkt der Diagnose hat der Hautkrebs meist schon gestreut und Metastasen in anderen Organen gebildet. Zudem ist die Diagnosestellung schwierig und es kann zu Verwechslungen mit dem schwarzen Hautkrebs kommen, was zu einer falschen Therapie beim Patienten führt. Wer an diesem Hautkrebs erkrankt, sollte sich also umfassend informieren und ein entsprechendes Zentrum aufsuchen. Hier beantworten wir die wichtigsten Fragen zum Merkelzellkarzinom und dessen Behandlung.

Welche Symptome zeigt das Merkelzellkarzinom?

Der Hauttumor tritt vor allem an Körperstellen auf, die häufig und intensiv der Sonneneinstrahlung ausgesetzt sind. Dazu gehören Arme und Beine, das Gesicht, der Nacken und die Kopfhaut. Ein Merkelzellkarzinom erkennt ein Facharzt für Dermatologie an folgenden Merkmalen:

  • es bildet sich ein fester, halbkugelförmiger, selten auch plaqueartiger Knoten auf der Hautoberfläche
  • rundliche Form
  • rot violette Färbung
  • sehr rasches Wachstum binnen Wochen und Monaten
  • keine Schmerzen

Wie wird dieser Hauttumor diagnostiziert?

Da das Merkelzellkarzinom grosse Ähnlichkeit mit einem Melanom (schwarzer Hautkrebs) hat, wird die Diagnose in den meisten Fällen durch die Untersuchung des Gewebes getroffen. Nach derDiagnose des Primärtumors sollte mit bildgebenden Verfahren wie beispielsweise der Sonografie nach Lymphknotenmetastasen gesucht werden. Zur weiteren Diagnostik gehören ebenso eine Sonographie des Bauches und eine Röntgenuntersuchung des Oberkörpers (Thorax). Besteht der Verdacht auf eine Metastasierung in Organen, sollten die Computertomographie oder die Magnetresonanztomographie zur weiteren Abklärung eingesetzt werden. Zusätzlich gibt es Tumormarker, die immunhistologisch ein Merkelzellkarzionom belegen: der Marker CK20 und das sogenannte Synaptophysin. Die Versorgung der Patienten findet meist in spezialisierten onkologischen Zentren statt.

Wie behandelt die Onkologie das Merkelzellkarzinom?

Solltest du an dem Hauttumor erkrankt sein, wirst du in ein Krankenhaus mit angegliederter Onkologie überwiesen. Bei Primärtumoren ohne Befall der Lymphknoten wird der gesamte Tumor operativ entfernt. Wegen der hohen Rezidivrate sollte dabei ein Sicherheitsabstand von drei Zentimeter ins gesunde Gewebe eingehalten werden. Zur Sicherheit wird ebenfalls der entsprechende Wächterlymphknoten mittels einer Biopsie histologisch untersucht. Folgende weitere Therapien werden je nach Stadium der Erkrankung in der Behandlung eingesetzt:

  • Strahlentherapie: Zusätzlich zur operativen Entfernung des Tumors ist die Bestrahlung des umliegenden Gewebes und der ableitenden Lymphwege Goldstandard in der Therapie des Merkelzellkarzinoms.
  • Chemotherapie: Das Merkelzellkarzinom ist zwar eine Tumorart, die auf Chemotherapie anspricht, allerdings ist die Dauer der Remission nicht lange. Von einer längeren Lebenszeit durch eine Chemotherapie kann deshalb nicht ausgegangen werden. Der Einsatz einer Chemotherapie als Palliativmassnahme muss daher im Einzelfall abgewogen werden.
  • Epigenetic Silencing: Vielersprechend ist hingegen der relativ neue Therapieansatz „epigenetic silencing“, bei dem das körpereigene Immunsystem dazu animiert wird, den Tumor zu bekämpfen.

Wie gestaltet sich die Nachsorge bei dieser Krebsart?

Während dem ersten Jahr nach der Operation sollte engmaschig alle sechs Wochen eine Nachkontrolle in der Onkologie erfolgen. Im zweiten Jahr wird vierteljährlich kontrolliert und in den darauffolgenden fünf Jahren alle sechs Monate. Zusätzlich sind Patienten aufgefordert, sich regelmässig selbst auf Hautveränderungen zu untersuchen.

Welche Risikofaktoren gibt es?

Menschen über 70 Jahre haben ein erhöhtes Risiko, am Merkelzellkarzinom zu erkranken. In seltenen Fällen kommt diese Krebsart aber auch bei jüngeren Personen vor. Generell erkranken Männer häufiger als Frauen. Es empfiehlt sich sehr, bereits schon in jungen Jahren die Untersuchung zur Früherkennung von Hautkrebs wahrzunehmen. Je früher ein Tumor erkannt wird, desto besser sind die Heilungschancen. Zu den Hauptrisikofaktoren zählen:

  • helle Haut
  • UV-Licht, vor allem UVA-Licht
  • geschwächtes Immunsystem: Menschen mit einer Immunsuppression können häufiger und auch bereits in jüngerem Alter an einem Merkelzellkarzinom erkranken
  • ungesunde Ernährung mit hohem Alkoholkonsum
  • Merkelzell-Polyomavirus: Noch nicht gesichert ist, wie dieser Virus, mit dem eine Vielzahl von Menschen Kontakt hatten, an der Entstehung des Merkelzellkarzinoms beteiligt ist

Wie hoch ist die Inzidenz dieser Erkrankung?

Merkelzellkarzinome gehören mit einer Inzidenz von 0,1 bis 0,3 Neuerkrankungen pro 100.000 Einwohner und Jahr zu den eher seltenen bösartigen Tumoren der Haut. Im Durchschnitt sind die Patienten bei Ersterkrankung zwischen 65 und 70 Jahre alt. Aufgrund dieser geringen Fallzahlen gibt es nur wenige Studien. In den letzten Jahren häuft sich das Vorkommen dieser gefährlichen Krebsart jedoch, vor allem auch bei jüngeren Menschen.

Welche Prognose haben Erkrankte?

Je früher ein Merkelzellkarzinom diagnostiziert wird, desto besser sind die Prognose und die Chancen auf Heilung. Die 5-Jahres-Überlebensrate beträgt 75 Prozent bei Patienten mit einem Primärtumor, 59 Prozent bei Lymphknotenmetastasen und 25 Prozent bei Fernmetastasen. Innerhalb der ersten zwei Jahre nach Behandlung treten dabei die meisten Rückfälle auf. Danach wird die Prognose für die Patienten immer besser. Die Rezidivrate beim Merkelzellkarzinom ist somit vergleichsweise hoch. Ungefähr die Hälfte der Patienten mit Lymphknotenbefall erleidet binnen der ersten drei Jahre einen Rückfall und muss sich zur Behandlung in die Hände der Onkologie begeben. Etwa ein Drittel der Patienten stirbt an dieser Krankheit.

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