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Nävuszellnävus: Alles über die gutartigen Tumoren auf der Haut

Nävuszellnävus: Alles über die gutartigen Tumoren auf der Haut

Unsere Haut schützt uns vor Umwelteinflüssen und ist ein hoch komplexes Organ. Auf den ersten Blick fällt uns das kaum auf. Näher betrachtet, gibt es auf der Oberfläche der Haut aber unterschiedlichste Veränderungen. Die bekannten Leberflecke und Muttermale kennt und hat fast jeder. Doch was ist ein Nävuszellnävus? Ist diese Veränderung gefährlich, und wie gehe ich damit um? Was du zu diesen gutartigen Tumoren der Haut wissen solltest, schauen wir uns im folgenden Text einmal näher an.

Was ist ein Nävuszellnävus?

Wenn Hautärzte von Nävuszellnävus sprechen, dann meinen sie einen Fleck auf der Haut, der wahlweise von Geburt an vorhanden oder erst später entstanden sein kann. Er ist scharf begrenzt und braun. Landläufig nennen wir diese Flecken Muttermale oder Leberflecke. Fast jeder Mensch hat welche, bei manchen finden sich nur einzelne Male auf dem Körper, bei anderen ganze Ansammlungen. Im Schnitt hat der Mensch etwa 20 Stück davon, doch tatsächlich unterscheidet sich die Anzahl der Flecken, die jeder Einzelne hat, stark. Medizinisch betrachtet, ist der Nävuszellnävus eine Unterart der Pigmentnävi. Das sind gutartige Wucherungen auf der Haut beziehungsweise in der Epidermis, die aus Melanozyten oder ähnlichen Zellen entstehen. Pigmentnävi wiederum können aus der Vermehrung von drei verschiedenen Zelltypen heraus entstehen:

  • den Nävuszellen,
  • den Melanozyten (Beispiel Sommersprossen)
  • aus atypischen Zellen

Was sind Nävuszellen?

Die Haut besteht aus verschiedenen Schichten. An der Junktionszone treffen zwei davon aufeinander: die Epidermis, die oberste Hautschicht, und die darunter liegende Kutis. Hier sammeln sich Nävuszellen an und können ein Nävuszellnävus bilden. Die Zellen stellen wie die Melanozyten Melanin her, können dieses aber nicht an ihre Umgebung abgeben. In vielen Fällen ist die Ansammlung von Nävuszellen harmlos, selten kann aber ein malignes Melanom daraus entstehen: Das bedeutet, sie können entarten und zu Hautkrebs werden.

Muttermale in der Epidermis: Wie entsteht ein Nävuszellnävus?

Als Ursache für die veränderten Zellen nennt die Organpathologie genetische Gründe. Die meisten Nävuszellnävi entstehen erst nach der Geburt, obwohl der Prozess bereits bei der Zellteilung im Mutterleib begonnen hat. Genmutationen sind die Ursache für die braunen Flecken. Durch das Wachstum der Haut verändern sich auch die braunen Nävi: Sie wachsen mit und werden grösser.

Wie wirkt sich UV-Strahlung auf Melanozyten und Nävuszellen aus?

Selbst auf ansonsten gesunde Haut hat starke Sonneneinstrahlung eine schädliche Wirkung. UV-Strahlung treibt die Entwicklung von schwarzem Hautkrebs voran und ist eine der Hauptursachen für das Entarten von eigentlich gutartigen Zellen. Deshalb sind mässiges Sonnenbaden und hinreichender Sonnenschutz besonders wichtig, auch bei Hautveränderungen wie dem Nävuszellnävus. Hier ist die Hautstruktur bereits verändert, es liegen Läsionen der Haut vor und damit ist die Gefahr, dass ein Melanom entsteht, umso höher.

Nävuszellnävus bei Kindern: Wie schütze ich die Kleinsten vor Hautkrebs?

Besonders entscheidend ist die Anzahl von Sonnenstunden, die die Haut in Kinder- und Jugendjahren verarbeiten muss. Je häufiger in dieser Zeit ein Sonnenbrand die Haut belastet, desto höher das Risiko, im Erwachsenenalter an Hautkrebs zu erkranken. Deshalb schützen wir unsere Kinder am besten, wenn wir konsequent starke Sonneneinstrahlung meiden, besonders in der Mittagshitze. Ausserdem helfen angepasste Kleidung, etwa langärmelige Shirts mit UV-Schutzfaktor, und das grosszügige Eincremen unbedeckter Hautstellen mit Cremes, die auch einen hohen Schutzfaktor haben. Hautärzte raten darüber hinaus Erwachsenen dazu, ab dem 35. Lebensjahr ein regelmässiges Screening vornehmen zu lassen, bei dem genau geprüft wird, ob etwa Hautkrebsvorstufen vorhanden sind.

Können Nävuszellen zu Tumoren werden?

Meist verläuft die Entwicklung von Nävuszellen ungefährlich, nur selten kann sich ein Melanom entwickeln. Der Nävus simplex, auch als melanozytär bezeichnet, muss nicht behandelt werden und macht keine Beschwerden. Allerdings sind sich Nävuszellnävus und malignes Melanom sehr ähnlich: Sicher unterscheiden können diese beiden Formen nur Hautärzte. Mit einer histologischen Untersuchung kann die Unterscheidung mit Hilfe der Mikroskopie sicher festgestellt werden. Stellt sich ein Nävuszellnävus als harmlos heraus, muss er aber weiterhin stets beobachtet werden. Sowohl aus medizinischen als auch kosmetischen Gründen kann man den Flecken aber auch entfernen lassen: Das geschieht in der Dermatologie mit einem chirurgischen Eingriff.

Hautärzte kontrollieren lassen: Wann muss ich mit Nävuszellnävus zum Arzt?

Nävuszellnävi entwickeln sich über drei Stadien hinweg, das bedeutet, sie verändern im Lauf der Zeit ihr Aussehen. Weil zumindest grundsätzlich die Möglichkeit besteht, dass die Nävuszellen entarten und zu Tumoren werden könnten, sollten Veränderungen vom Fachmann kontrolliert werden. Wenn sich Farbe, Einteilung und vor allem Grenzfläche verändern, ist Vorsicht geboten. Normalerweise sind die Nävi scharf abgegrenzt. Wenn der Rand fransig ausfasert, die Farbe sich hin zu dunkel oder gar schwarz verändert, sollte unbedingt ein Hautarzt aufgesucht werden. Dieser wird die Ursache der Veränderung abklären und gegebenenfalls den Flecken chirurgisch entfernen.

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